Der Beginn oder das Ende einer beruflichen Laufbahn in Dubai erfordert die Beachtung spezifischer Regeln, die hauptsächlich durch das VAE-Arbeitsgesetz geregelt sind. Offiziell bekannt als Bundesgesetzesdekret Nr. 33 von 2021, hat dieses Gesetz die Arbeitswelt neu gestaltet, als es im Februar 2022 in Kraft trat, mit dem Ziel, ein flexibleres und geschützteres Arbeitsumfeld für alle im Privatsektor zu schaffen. Egal, ob du als Arbeitnehmer deinen nächsten Schritt erwägst oder als Arbeitgeber Personalveränderungen managst, das Verständnis dieser Vorschriften ist entscheidend. Dieser Leitfaden erläutert die wichtigsten Verfahren für Kündigung durch den Arbeitnehmer, Kündigung durch den Arbeitgeber, Kündigungsfristen und Abschlusszahlungen, die alle vom Ministerium für Humanressourcen und Emiratisierung (MoHRE) überwacht werden. Betrachte dies als deine wesentliche Orientierungshilfe für den Jobausstieg in Dubai im Jahr 2025. Die Grundlage: Dein Arbeitsvertrag
Dein Arbeitsvertrag ist der Grundpfeiler deines Arbeitsverhältnisses in den VAE. Er definiert klar wesentliche Bedingungen wie deine Stellenbezeichnung, die Gehaltsaufschlüsselung (Grundgehalt vs. Gesamtgehalt) und, wichtig, die Kündigungsfrist, die erforderlich ist, falls eine der Parteien beschließt, das Arbeitsverhältnis zu beenden. Eine wesentliche Änderung unter dem aktuellen Gesetz ist der Übergang zu verpflichtenden befristeten Verträgen für alle Arbeitnehmer, die in der Regel zunächst drei Jahre nicht überschreiten, aber verlängerbar sind. Das Verständnis deiner spezifischen Vertragsdetails ist der erste Schritt bei jedem Jobwechsel. Die Probezeit: Regeln für den frühen Ausstieg
Die meisten Jobs in Dubai beginnen mit einer Probezeit, die maximal sechs Monate dauern kann. Diese Zeit ermöglicht es sowohl dir als auch deinem Arbeitgeber, die Eignung und Passung zu bewerten. Du kannst nicht zweimal vom selben Unternehmen auf Probe gestellt werden. Die große Änderung mit dem aktuellen Gesetz ist die Einführung verpflichtender Kündigungsfristen während der Probezeit. Wenn dein Arbeitgeber beschließt, deinen Vertrag während dieser Phase zu kündigen, muss er dir eine schriftliche Kündigungsfrist von mindestens 14 Tagen einräumen. Wenn du während der Probezeit kündigst, um zu einem anderen Unternehmen innerhalb der VAE zu wechseln, musst du eine schriftliche Kündigungsfrist von mindestens 30 Tagen (einem Monat) einhalten. Dein neuer Arbeitgeber muss möglicherweise sogar einen Teil der Rekrutierungskosten des ersten Arbeitgebers übernehmen. Wenn du als ausländischer Arbeitnehmer während der Probezeit kündigst, um die VAE ganz zu verlassen, musst du eine schriftliche Kündigungsfrist von mindestens 14 Tagen einhalten. Die Nichteinhaltung dieser Kündigungsregeln bei Verlassen des Landes könnte zu einem einjährigen Verbot für die Erteilung einer neuen Arbeitserlaubnis in den VAE führen, daher ist die Einhaltung unerlässlich. Würdevoll kündigen: Kündigung durch den Arbeitnehmer (nach der Probezeit)
Du hast also die Probezeit bestanden und entschieden, dass es Zeit ist, weiterzuziehen. Das Standardverfahren ist einfach: Du musst deinem Arbeitgeber eine schriftliche Kündigung einreichen. Die Länge dieser Kündigungsfrist ist in deinem Arbeitsvertrag festgelegt, muss aber innerhalb des gesetzlichen Rahmens von Artikel 43 des Arbeitsgesetzes liegen: mindestens 30 Tage und maximal 90 Tage (drei Monate). In der Regel bist du verpflichtet, während dieser Kündigungsfrist weiterzuarbeiten, und du hast Anspruch auf dein volles Gehalt und deine vollen Leistungen während dieser Zeit. Was passiert, wenn du die Kündigungsfrist nicht einhältst? Du könntest verpflichtet sein, deinem Arbeitgeber eine Entschädigung 'anstelle der Kündigungsfrist' zu zahlen, die in der Regel deinem Gehalt für die Dauer der nicht gearbeiteten Kündigungsfrist entspricht. Es gibt jedoch seltene Ausnahmen, unter denen ein Arbeitnehmer gemäß Artikel 45 ohne Einhaltung einer Frist kündigen kann. Dies gilt, wenn der Arbeitgeber seine Pflichten schwerwiegend verletzt (z. B. keine Lohnzahlung nach formeller Beschwerde über MoHRE), wenn du Angriffen oder Belästigungen ausgesetzt bist (umgehend gemeldet), wenn eine ernste, unbehobene Gefahr am Arbeitsplatz besteht oder wenn du ohne deine schriftliche Zustimmung zu einer grundlegend anderen Arbeit gezwungen wirst. Wenn dein Arbeitgeber sich weigert, deine gültige Kündigung nach Ablauf der Kündigungsfrist anzunehmen, kannst du das Problem beim MoHRE ansprechen. Wenn der Arbeitgeber kündigt: Regeln und Rechte (nach der Probezeit)
Auch Arbeitgeber haben das Recht, einen Arbeitsvertrag zu kündigen, dies muss jedoch aus einem 'legitimen Grund' erfolgen. Dies kann Situationen wie betriebsbedingte Kündigungen aufgrund von Umstrukturierungen, wirtschaftlichen Schwierigkeiten oder anhaltend schlechter Leistung nach dokumentierten Abmahnungen und Verbesserungsmöglichkeiten umfassen. Genau wie bei einer Kündigung durch den Arbeitnehmer muss der Arbeitgeber eine schriftliche Kündigung gemäß Vertrag vorlegen, die wiederum zwischen dem Minimum von 30 Tagen und dem Maximum von 90 Tagen liegt. Während dieser Kündigungsfrist wird von dir erwartet, weiterzuarbeiten, und du musst dein volles Gehalt erhalten. Eine hilfreiche Bestimmung ist, dass du während der Kündigungsfrist Anspruch auf einen unbezahlten freien Tag pro Woche hast, um speziell nach einem neuen Job zu suchen, vorausgesetzt, du informierst deinen Arbeitgeber im Voraus (in der Regel 3 Tage). Wenn dein Arbeitgeber dich ohne Einhaltung der ordnungsgemäßen Kündigungsfrist kündigt, muss er dir eine Entschädigung 'anstelle der Kündigungsfrist' zahlen, die deinem Lohn für diesen Zeitraum entspricht. Das Gesetz schützt auch vor willkürlicher Kündigung – d.h. einer Entlassung aus Gründen, die nichts mit deiner Arbeitsleistung oder betrieblichen Erfordernissen zu tun haben, wie z. B. als Vergeltung für die Einreichung einer Beschwerde. Wenn du vermutest, dass deine Kündigung willkürlich war, solltest du eine Beschwerde beim MoHRE einreichen. Wenn dies nachgewiesen wird, könnte ein Gericht dir eine Entschädigung von bis zu drei Monatsgehältern zusprechen, zusätzlich zu deinen regulären Ansprüchen bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Kündigung ohne Frist: Artikel 44 verstehen (Fristlose Kündigung)
Es gibt spezifische, schwerwiegende Situationen, in denen ein Arbeitgeber einen Arbeitnehmer sofort und ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist kündigen kann. Diese Gründe für eine 'fristlose Kündigung' sind in Artikel 44 des Arbeitsgesetzes streng aufgeführt und beinhalten in der Regel grobes Fehlverhalten. Zu diesen Gründen gehören Dinge wie die Verwendung einer falschen Identität oder gefälschter Dokumente, die Verursachung eines erheblichen finanziellen Verlusts für den Arbeitgeber (der dem MoHRE gemeldet werden muss), die vorsätzliche Beschädigung von Eigentum, die schwerwiegende Verletzung von Sicherheitsvorschriften nach Abmahnung, die Nichterfüllung grundlegender Pflichten trotz Abmahnungen, die Preisgabe von Betriebsgeheimnissen, Trunkenheit oder Drogeneinfluss am Arbeitsplatz, tätliche Angriffe auf Kollegen am Arbeitsplatz, unentschuldigtes Fehlen für mehr als 7 aufeinanderfolgende Tage oder 20 nicht aufeinanderfolgende Tage im Jahr, der Missbrauch der Position zum persönlichen Vorteil oder der unzulässige Wechsel zu einem Wettbewerber. Damit eine solche Kündigung gültig ist, muss der Arbeitgeber in der Regel eine schriftliche Untersuchung durchführen und eine Begründung vorlegen. Wichtig ist, dass du nach geltendem Recht, selbst wenn du gemäß Artikel 44 entlassen wirst, deinen Anspruch auf die Abfindung bei Dienstende (End of Service Gratuity) nicht verlierst, vorausgesetzt, du erfüllst die Dienstzeitanforderungen. Dies ist eine wesentliche Änderung gegenüber dem vorherigen Gesetz. Sicherung deiner Ansprüche: Abfindung bei Dienstende (End of Service Gratuity)
Oft als 'Gratuity' (Abfindung) bezeichnet, ist die Abfindung bei Dienstende (End of Service Benefit) eine gesetzlich vorgeschriebene Zahlung für ausländische Arbeitnehmer, die mindestens ein Jahr ununterbrochener Betriebszugehörigkeit vollendet haben. Betrachte es als eine Dankeszahlung für deine Zeit im Unternehmen. Die Berechnung basiert ausschließlich auf deinem letzten Grundgehalt – Zulagen für Unterkunft, Transport usw. sind nicht enthalten. So funktioniert es: Für die ersten fünf Dienstjahre erhältst du 21 Tage Grundgehalt für jedes Jahr. Für jedes Dienstjahr über das fünfte Jahr hinaus erhältst du 30 Tage Grundgehalt für dieses Jahr. Wenn du nach Vollendung des ersten vollen Jahres anteilige Jahre hast, wird die Abfindung anteilig für diesen Bruchteil berechnet. Es gibt jedoch eine Obergrenze: Der Gesamtbetrag der Abfindung darf den Wert von zwei Jahresgesamtgehältern nicht übersteigen. Entscheidend ist, dass du nach geltendem Recht Anspruch auf deine voll berechnete Abfindung hast, unabhängig davon, ob du kündigst oder gekündigt wirst (selbst gemäß Artikel 44), solange du mindestens ein Jahr vollendet hast. Dein Arbeitgeber kann rechtmäßig alle ausstehenden Beträge, die du ihm schuldest (wie Darlehen), von dieser Abschlusszahlung abziehen. Die Zahlungsfrist ist streng: Arbeitgeber müssen alle Abschlusszahlungen, einschließlich der Abfindung, innerhalb von 14 Tagen nach deinem letzten Arbeitstag leisten. Einige Arbeitgeber bieten möglicherweise alternative Spar- oder Anlagemodelle anstelle des traditionellen Abfindungssystems an. Was ist bei Streitigkeiten?
Manchmal kommt es zu Meinungsverschiedenheiten bezüglich Abschlusszahlungen, Kündigungsfristen, Kündigungsgründen oder sogar abgelehnten Kündigungen. Wenn du Probleme wie unbezahlte Löhne hast, glaubst, ungerechtfertigt entlassen worden zu sein, oder Probleme mit deiner Kündigungsfrist hast, hast du das Recht, eine Beschwerde einzureichen. Dein erster Ansprechpartner sollte das Ministerium für Humanressourcen und Emiratisierung (MoHRE) sein. Sie bieten Streitbeilegungsdienste an, und du kannst Probleme vertraulich melden. Zögere nicht, um Klärung oder Unterstützung zu bitten, wenn du das Gefühl hast, dass deine Rechte nicht respektiert wurden. Abschließende Checkliste: Wichtige Punkte für einen reibungslosen Ausstieg
Einen Job in Dubai zu verlassen, beinhaltet mehrere Schritte, aber wenn du diese Punkte beachtest, kann dies zu einem reibungsloseren Übergang beitragen:
Kenne deinen Vertrag: Verstehe deine Kündigungsfrist und andere Bedingungen. Probezeitregeln: Erinnere dich an die spezifischen Kündigungsfristanforderungen während der Probezeit sowohl für Eigenkündigung als auch für Kündigung durch den Arbeitgeber. Kündigungsfrist ist entscheidend: Reiche/Erhalte immer eine schriftliche Kündigung gemäß deinem Vertrag ein (30-90 Tage nach der Probezeit). Artikel 44 vs. Ordentliche Kündigung: Verstehe den Unterschied und dass Artikel 44 nur für schwerwiegendes Fehlverhalten gilt. Abfindungsberechnung: Wisse, dass sie auf dem Grundgehalt basiert (21/30-Tage-Regel) und innerhalb von 14 Tagen zahlbar ist, auch nach einer Kündigung gemäß Artikel 44. Dokumentiere alles: Bewahre Kopien deines Vertrags, Kündigungsschreiben und der Abschlussvereinbarung auf. Nutze MoHRE: Kontaktiere sie bei ungelösten Streitigkeiten oder zur Klärung deiner Rechte.